Das Leben einer Milchkuh

Die Milchviehhaltung ist ein wichtiger Produktionszweig der Luxemburger Landwirtschaft. Heute werden die meisten Milchkühe in Laufställen gehalten.

Die Milchkühe in Luxemburg gehören vor allem zu den Rassen Holstein und Fleckvieh. Wenn ein weibliches Rind im Alter zwischen 2 und 3 Jahren zum ersten Mal ein Kalb zur Welt bringt und Milch gibt, nennt man es Kuh. Eine Kuh produziert Milch, um ihr Kalb zu ernähren. In den ersten Tagen trinkt das Kalb die Milch seiner Mutter, die sogenannte Biestmilch. Diese enthält wichtige Nährstoffe, die das Immunsystem des neugeborenen Kalbes aufbauen. Bei den Milchrinderrassen wird das Kalb nach der Geburt von seiner Mutter getrennt und wächst zusammen mit gleichaltrigen Kälbern in der Gruppe auf. Der Großteil der weiblichen Kälber bleibt anschließend auf dem Hof, sie werden später als Milchkühe genutzt. Der andere Teil der weiblichen Kälber und die Bullenkälber werden verkauft, kommen in die Mast und werden für die Produktion von Fleisch genutzt.

Nach der Geburt ihres Kälbchens gibt die Kuh ungefähr 340 Tage lang Milch. Bekäme sie anschließend kein weiteres Kalb, würde sie auch keine Milch mehr geben. Aus diesem Grund wird die Kuh einige Wochen nach der Geburt ihres Kalbes wieder besamt oder vom Bullen gedeckt. Ist die Milchperiode vorbei, wird die Kuh 60 Tage lang „trockengestellt“. Das heißt, sie wird nicht mehr gemolken, damit ihr Körper sich auf die Geburt des nächsten Kalbes vorbereiten kann. In diesem Rhythmus bringt sie in etwa alle 400 Tage ein Kalb zur Welt.

Die Landwirtin oder der Landwirt muss jeden Tag mehrmals nach dem Vieh schauen, es beobachten, pflegen und versorgen. Dazu gehört bei den Milchkühen das Füttern, Melken, Misten, Einstreuen, die Pflege der Klauen und das Reinigen der Melkanlage sowie der Liege-, Lauf- und Futterbereiche im Stall. In den meisten Milchbetrieben leben die Kühe in Laufställen, in denen sie sich frei bewegen können. Oft steht im Stall ein Melkroboter, den sie nach Lust und Laune besuchen können. Werden die Kühe in einem Melkstand gemolken, werden sie zwei Mal am Tag zu festen Zeiten dorthin begleitet. Das Melkzeug wird hier manuell angelegt. Je nach Betrieb haben die Kühe vom Frühling bis in den Herbst Zugang zur Weide und können dort Gräser, Kräuter und Klee fressen.

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